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Stefan Steinmetz
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Das Lehm(30) Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Der Zug fuhr durch dichten Wald. Nachdem der Schaffner ihre Fahrkarten kontrolliert hatte, schliefen sie alle eine Weile. Die Fahrt nach Rodental würde bis zum Nachmittag dauern.
Nach zwei Stunden wurden sie wach; nur Dresie schlief weiter, an Truschka angelehnt.
Ab und zu öffnete sich der dichte Wald und ein kleines Dorf lag inmitten von Obstwiesen und Feldern. Der Zug hielt an jeder noch so kleinen Ortschaft.
„Die Dörfer sind genauso groß wie im Lehm“, sagte Trischa. Sie konnte sich nicht sattsehen an den kleinen Ortschaften. „Aber alles ist viel bunter. Sogar die Kleider der Menschen. Solche Kleider will ich auch.“ Sie schaute Themas an. „Bei uns ist alles wie Lehm gefärbt; auch die Häuser und die Dächer. Unsere Kleidung hat diese rötliche Farbe und das irdene Geschirr. Sogar das Haar und die Augen der Lehma sind lehmfarben.“
„Grutie“, sagte Themas. „Ich frage mich, was sie gerade macht.“
„Arme Kinder aussuchen, um sie ins Lehm zu schicken“, sagte Trischa.
„Ich weiß nicht“, meinte Themas. „Sie hat sich verändert. Vielleicht findet sie einen Weg, das Lehm dazu zu bewegen, weniger Gaben zu verlangen. Wenigstens das. Ob sie das fertig bringt, kann ich nicht sagen, aber sie will es versuchen, hat sie mir gesagt.“
Trischa schaute misstrauisch drein: „Im Ernst?“
Er nickte.
„Das sieht ihr gar nicht ähnlich.“
„Ich sag ja, sie hat sich verändert.“ Themas erzählte von Grutie Umpfbeetls Besuch, als er auf dem Dorfplatz Mundharmonika gespielt hatte und später draußen vorm Dorf, als sie zu ihm gekommen war, und was sie nachts zu ihm gesagt hatte, als sie Lehmborn verließen.
Trischa lauschte mit vor Staunen offenem Mund.
„Jetzt wird mir so einiges klar“, sagte sie, als Themas seinen Bericht beendet hatte. „Sie ist in dich verschossen! Sie hat sich in dich verguckt … irgendwann … vorm Sommer muss das gewesen sein. Deswegen war sie so zickig, als du und ich … sie war sauer.“ Trischa schüttelte den Kopf und sah ihm in die Augen. „Sie wurde sauer, als wir uns näher kamen. Vor allem, nachdem der Horro mich angegriffen hat und du mir das Leben gerettet hast. Von da an haben wir beide uns noch enger zusammen geschlossen. Da fing sie erst recht an zu zicken. Doch dann muss ihr klar geworden sein, dass sie auf die Art nicht weiter kam. Ihr Verhalten hat dich abgeschreckt. Du warst angeekelt und wütend.
Da hat sie ihr Verhalten geändert. Das war, als wir draußen beim Knorrengebüsch das Heft kopiert haben und sie mit ihrer Eskorte aufgetaucht ist. Ihr muss klargeworden sein, dass ihre Liebe keine Chance haben würde, dass es für sie nie eine Erfüllung dieser Liebe geben würde. Sie ist die Lehma. Die Lehma ist allein. Die Lehma hat keine Familie. Sie ist quasi mit dem Lehm vermählt. Sie muss verzweifelt gewesen sein, als sie das verstand. Von da an wollte sie dir wenigstens ab und zu für eine Stunde nahe sein, einfach bei dir sein. Diese Übungsstunden auf der Mundharmonika müssen ihr sehr viel bedeutet haben.
Sie ist erst elf, aber sie hat kapiert, dass ihr ein Leben in totaler Einsamkeit bevorsteht. Sie wird immer allein sein. Sie ist isoliert. Die Menschen schrecken vor ihr zurück. Sie gehört nicht mehr dazu. Man fürchtet sie.
Sie ist ein junges Mädchen, das schrecklich allein ist auf der Welt. Als du ihr dieses Lied vorgespielt hast, hat sie das mitten ins Herz getroffen. Sie ist ein zutiefst einsames Mädchen, das weiß, dass es niemals Liebe erfahren wird. Arme Grutie.“
„So habe ich das noch nie gesehen“, sagte Themas. Ihm war eigenartig zumute. Er spürte dass Trischa Recht hatte.
Sie blickte ihn mit ihren honigfarbenen Augen an. „Ich bin froh, dass das Lehm hinter uns liegt und sie nicht mehr an dich heran kommt. Du magst sie. Ich weiß es.“
Er war überrascht. „Bist du etwa eifersüchtig?“
„Ja“, sagte sie frei heraus. Röte stieg ihr in die Wangen. „Bin ich!“
„Trischa.“ Ihm wurde ganz anders. „Trischa!“ Er fasste ihre Hand. „Trischa, nein. Grutie ist ein kleines Mädchen. Sie tut mir leid. Und ja, ich mag sie. Ein bisschen. Aber nicht so wie dich, Trischa.“
Sie schaute ihn an, die Augen weit offen, fragend und ein wenig ängstlich.
Er zog sie an sich und drückte sie. „Ich habe dich lieb“, flüsterte er in ihr Ohr. „Ich liebe dich, Trischa Banbirk.“ Und dann küsste er sie.
Als sie voneinander ließen, sahen sie, dass Dresie aufgewacht war. Das Mädchen schaute sie aus großen Augen an. Sie gaffte hingerissen. Thimas und Truschka feixten.
Der Zug fuhr weiter durch dichte Wälder und an kleinen, schmucken Dörfern vorbei. Den Zug interessierte nicht, was die Menschen, die er beförderte, fühlten und dachten. Der Zug schnaufte und pfiff. Er ratterte über seinen eisernen Weg und irgendwann hielt er zum letzten Mal an diesem Tag an.
„Endstation!“, rief der Schaffner draußen auf dem Bahnsteig durch eine Flüstertüte. „Rodental! Endstation! Alles aussteigen bitte! Der Zug endet hier. Werte Fahrgäste, Sie haben Anschluss auf der anderen Seite des Bahnhofs. Dort geht der Nachmittags-D-Zug in einer haben Stunde ab. Es ist ein Zug der Normalspur mit breiten Waggons. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Tag und bitte beehren Sie uns bald wieder.“
Sie stiegen aus. Zwei Leute erwarteten sie. Themas schlug das Herz: „Tante Brilla! Onkel Jidler!“ Er warf sich seiner Tante in die Arme und wollte sie schier erdrücken. Dann war der Onkel an der Reihe.
Jidler liefen Tränen über die Wangen: „Themas! Junge!“ Er küsste Themas ein ums andere Mal auf die Wangen. „Ach Junge! Endlich habe ich dich wieder!“
Brilla wandte sich Thimas zu: „Da bist du also!“ Tränen traten ihr in die Augen. „Du bist hier! Du wirst nicht einen unsinnigen Tod sterben!“ Sie schloss Thimas in die Arme.
Themas und Thimas wechselten zwischen Onkel und Tante hin und her. Sie wurden abwechselnd gedrückt und geküsst.
„Ihr habt es geschafft!“, sagte Tante Brilla. „Ihr müsst uns erzählen, wie es war.“
Themas stellte die drei anderen Flüchtlinge vor: „Das sind Trischa Banbirk und ihre Schwester Truschka und das ist Dresie Honick.“
„Trischa“, sagte die Tante und nahm das Mädchen in die Arme. „Die Tochter des Windmüllers. Du bist groß geworden. Nicht so groß wie Themas, aber du bist gewachsen.“ Nun wurden die drei Mädchen umarmt und geküsst.
„Was hast du denn da an, kleine Tochter der Honicks?“ fragte die Tante und musterte die Weste Trischas misstrauisch, die wie ein zu großes Kleid um Dresies Körper schlotterte.
„Etwas Besseres hatten wir nicht“, erklärte Themas. „Ihre Lumpen mussten wir ja dem Lehm zuwerfen. Das hat vielleicht getobt! Dresie war nicht geplant. Wir haben sie einfach mitgenommen.“ Er begann zu erzählen. Onkel und Tante hörten mit großen Augen zu.
„Das hast du gut gemacht, Junge“, sagte Jidler, als Themas fertig war. „Es war recht, dieses arme Kind zu befreien.“
„Ich wünschte, ich hätte noch mehr freilassen können“, sagte Themas. „Aber die Zeit drängte. Wir mussten uns sputen, sonst wäre der neue Tag angebrochen, bevor wir aus dem Lehm heraus waren.“
„Lasst uns nach Hause gehen“, sagte die Tante. Sie nahm Dresie an die Hand. „Unterwegs gehen wir in den Kleiderladen von Drehmels. Dort besorgen wir was zum Anziehen für dich und Schuhe.“
Sie zogen los. „Erzähl uns alles“, bat Jidler. „Von Anfang an, Themas.“
Themas fing an zu berichten, während sie durch die Straßen Rodentals liefen und die vielen Häuser bestaunten, die Straßen mit Kopfsteinpflaster und die Straßenlaternen. Erst in den Außenbezirken hörte das Pflaster auf und die Häuser lagen an Naturstraßen. Jedes Haus stand frei in einem großen Garten. Es war überall grün.
Jidler und Brilla erzählten, dass die Leute Gartenbau betrieben, um eigene Lebensmittel zu gewinnen. Viele hielten Hühner und Kaninchen, manche auch Ziegen.
„Weiter draußen liegen Bauernhöfe im gerodeten Land“, sagte Jidler. Die Rodung erstreckt sich viele Kilometer weit in die umgebenden Wälder. Hinter der Stadt liegt der Rodensee. Das ist der Grund, warum die Stadt gegründet wurde. Die ersten Siedler waren Fischer. Der See ist einen Kilometer lang und zweihundertfünfzig Meter breit. Er liegt wie ein großes Oval in den Wäldern.“
Sie machten einen Halt beim Kleiderladen und besorgten für Dresie etwas zu anziehen und Schuhe. In den folgenden Tagen sollten weitere Garnituren für alle Kinder angeschafft werden. Für heute aber wollten Jidler und Brilla nach Hause zu ihren Kindern. Die warteten beim Gärtnerehepaar Toller auf sie.
„Ich kann immer noch kaum glauben, dass Grutie Umpfbeetl sich so sehr geändert hat“, sagte Tante Brilla, während sie eine breite Sandstraße entlang schritten. Der Sand hatte eine gelblich-beige Färbung. Er sah nicht aus wie im Lehm und man konnte sicher sein, dass er fest blieb. Man musste nicht fürchten, dass sich der Boden unter einem in einen Abgrund verwandelte. „Die Lehma war ein verzogenes, hochnäsiges Biest. Sie war herrschsüchtig und gehässig. Ob ihre Verwandlung von Dauer ist?“
„Ich denke schon, Frau Lerong“, sagte Trischa. „Sie hat sich um hundertachtzig Grad gedreht. Aber sie muss natürlich sagen, was das Lehm ihr aufträgt. Sie wird vom Lehm beherrscht.“
„Ihr Haar nahm schon ein Jahr nach ihrer Erwählung die Farbe des Lehms an“, meinte die Tante.
„Inzwischen sind auch ihre Augen von dieser Farbe“, sagte Trischa. „Sie ist zur Sklavin des Lehms geworden. Sie gehört ihm ganz und gar. Sie ist ein armes Mädchen. Sie war doch noch so klein, als sie erwählt wurde. Sie konnte sich nicht dagegen wehren.“
„Das Lehm sucht sich seine oberste Dienerin genau aus“, sagte Brilla. „Es hat Grutie nicht ohne Grund erwählt.“
Sie bogen in eine Seitenstraße ein und näherten sich dem Stadtrand. Auf der linken Seite erstreckte sich ein riesiges Gartenareal. Das war die Gärtnerei der Familie Toller, erfuhren die Flüchtlinge. „Sie passen auf Allie und Mellie auf“, sagte Brilla. „Wir holen sie ab. Auf der anderen Straßenseite liegt unsere kleine Gießerei. Wir leben recht gut vom Bronzegießen. Es hat einen hervorragenden Klebsand in dieser Gegend. Wir wundern uns, dass sonst keine Gießereien entstanden sind.“
Sie bogen von der Straße ab und durchquerten Beete, in denen rechts und links kleine Obstbäumchen in Tontöpfen wuchsen.
„Tollers züchten alle möglichen Apfelsorten“, erklärte Onkel Jidler. „Honil und Lemka beschäftigen sich vor allem mit den neuen Sorten kleinbleibender Säulenbäume. Die können Leute in der Stadt auf dem Balkon in großen Töpfen ziehen oder die Menschen, die draußen in den Wäldern auf kleinen Lichtungen leben; die Köhler und Holzfäller und Pelzjäger.“ Sie gingen um ein großes Haus aus Sandstein herum. Dahinter fanden sie die Tollers. Sie hatten es sich nach Feierabend hinterm Haus bequem gemacht, um Kaffee zu trinken und Brote mit Butter und Marmelade zu essen.
Zwei kleine Kinder spielten am Boden in einem Sandkasten. Sie backten Kuchen mit kleinen Förmchen aus Blech. Es waren die Kinder von Onkel und Tante, Allie und Mellie. Die zweijährigen Mädchen hatten dichtes kupferfarbenes Haar und hellgrüne Augen. Die Augen hatten sie von ihrer Mutter geerbt, die Haarfarbe stammte aus Jidlers Familie. Er selbst hatte dunkelblondes Haar, aber sein Vater war rothaarig gewesen.
Themas schaute die kleinen Mädchen an. Sie waren auf die Ankömmlinge aufmerksam geworden und kamen auf kleinen Pummelbeinchen angetapst. Eines dieser Kinder wäre vor mehr als einem Jahr als hilfloser Säugling in einem finsteren Verlies unter der Treppe eingesperrt worden, hätten die Lerongs das Lehm nicht verlassen.
Seine Tante nahm eins der Mädchen in die Arme und erdrückte es schier vor Liebe. Themas wusste sofort: Das war Mellie. Die Zweitgeborene. Das Kind, dass dazu ausersehen war, einsam und ohne Kontakt zu seinen Eltern unter der Treppe zu vegetieren, um eines Tages einen grausigen Erstickungstod im Lehm zu sterben. Er musste mit Gewalt die Tränen zurückhalten. Als er seinen Zwillingsbruder anschaute, erkannte er, dass Thimas die gleichen Gefühle hegte.
Das andere kleine Mädchen kam zu ihm. Es schaute zu ihm hoch: „Biddu die Themak?“
Lächelnd ging er vor dem kleinen Rotschopf in die Knie: „Ja, Allie. Ich bin dein Cousin Themas und das ist mein Bruder Thimas.“
„Thimak“, sagte die Kleine lächelnd.
„Setzt euch“, sagte Lemka Toller. Sie scheuchte ihren Mann auf: „Honil, mein Lieber, sei so gut und spring rasch ins Haus und hole fünf Stühle. Ich gehe in die Küche und bringe Teller und Besteck und noch mehr Brot und ich koche neuen Kaffee.“
Kurz darauf saßen sie alle an einem langen Tisch beisammen und Themas musste die Geschichte ihrer Flucht ein zweites Mal erzählen. Allie saß auf seinem Schoß.
„Wo bringt ihr die fünf unter?“, wollte Honil wissen, nachdem Themas seinen Bericht beendet hatte. „So viele Zimmer habt ihr nicht.“
„Wir richten ihnen unterm Dach eine provisorische Unterkunft ein“, antwortete Jidler. „Mit Strohmatratzen und Holzkisten. Ich stelle einen Ofen auf für den Winter. Wir werden gleich nächste Woche anfangen, einen Anbau hochzuziehen, damit die Kinder eigene Zimmer bekommen.“ Er kniff Themas in die Backe: „Dann werden du und dein Bruder ganz nebenbei zu Maurern ausgebildet. Das Dach werden natürlich gelernte Zimmerleute errichten. Was wollt ihr eigentlich lernen? Habt ihr darüber nachgedacht, was ihr einmal werden möchtet?“
„Ich will zur Eisenbahn.“ Themas und Thimas sagten es synchron. Sie mussten alle lachen.
„Eisenbahner“, meinte Jidler. „Das ist ein Beruf mit Zukunft. Von Rodental aus wird nächstes Jahr eine neue Linie nach Osten durch die Wälder gebaut. Sie soll zu einem anderen See führen, der dreißig Kilometer weit weg liegt. Dort gibt es fruchtbares Land. Es sollen Siedlungen an der neuen Bahnlinie entstehen.“ Er schaute Trischa und ihre Schwester an: „Und ihr beiden? Habt ihr schon Pläne?“
„Mich hat das Fischerhandwerk immer interessiert“, sagte Trischa. „Im Lehm war ich oft bei Verwandten in Lehmingen am Mittensee.“
Lemka Toller strich der kleinen Dresie übers Haar: „Du brauchst dir über solche Sachen noch keine Gedanken zu machen, Liebes. Du gehst in Rodental zur Schule. Du wirst viele neue Freundinnen kennenlernen. Sag, möchtest du vielleicht bei uns wohnen? Wir haben genug Platz und würden ein Mädchen wie dich gerne aufnehmen.“ Die Tollers hatten keine eigenen Kinder.
Dresie schaute Lemka schüchtern an. „Ich möchte lieber bei Themas bleiben“, sagte sie leise. „Darf ich?“
Lemka umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange: „Natürlich darfst du, Schätzchen. Und dein Püppchen auch. Aber wann immer du möchtest, kannst du zu uns kommen. Wir freuen uns über deinen Besuch.“
Sie blieben hinterm Haus der Tollers sitzen und ließen es sich gutgehen. Die Nachricht von der Ankunft der Flüchtlinge sprach sich im Viertel herum. Dauernd kamen Leute vorbei, die den Kindern Glückwünsche überbrachten und sie kennenlernen wollten. Sie stammten fast ausnahmslos aus dem Lehm. Sie trafen viele Bekannte wieder.
Als die Sonne tief überm Horizont stand, erhob sich Themas. Er wandte sich nach Westen, wo die Sonne unterging, dort wo das Lehm lag, achtzig Kilometer weit weg. Er holte seine Mundharmonika hervor und begann zu spielen. Er spielte die bittersüße, traurige Melodie, die er für ein kleines Mädchen mit lehmfarbenem Haar und ebensolchen Augen erfunden hatte. Er spielte für ein einsames Mädchen, das niemanden auf der Welt hatte. Er dachte wie versprochen an Grutie Umpfbeetl, die allein im Lehm war und spielte für sie auf der Mundharmonika.

03.09.2017 15:15 Stefan Steinmetz ist offline Email an Stefan Steinmetz senden Beiträge von Stefan Steinmetz suchen Nehmen Sie Stefan Steinmetz in Ihre Freundesliste auf
 
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