Die Sektenkinder von Völklingen |
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Taschenbuch: 108 Seiten, 5,35 Euro
Die Sommerferien haben begonnen und der elfjährigen Kerstin ist langweilig. All ihre Freundinnen sind in den Urlaub gefahren, und sie sitzt allein in Wehrden, einem Ort nahe dem saarländischen Völklingen.
Da fällt ihr die Einladung ihrer Klassenkameradin Miriam ein. Miriam lebt mit ihren Eltern auf dem Kahlenberg, einer großen Bergehalde bei Wehrden. Sie gehören einer urchristlichen Sekte an, die -ähnlich wie die Amishpeople in Amerika- ohne Elektrizität und moderne Maschinen leben.
Oben zwischen den drei Halden leben Miriams Leute in einem großen, versteckt liegenden Tal, abseits der normalen Weltmenschen.
Kerstin besucht Miriam und freundet sich mit dem Mädchen an. Sie schwimmen und tauchen gemeinsam im Badeweiher auf der Halde und Kerstin lernt das einfache, landwirtschaftliche Leben der Sektenleute kennen. Man empfängt sie freundlich.
Dann spielen die Kinder ein harmloses Fesselspielchen mit Stricken. Sie benutzen keinen „Marterpfahl“ wie die Kinder, wenn sie Trapper und Indianer spielen, sondern ein primitives T-Kreuz, denn christliche Kinder spielen natürlich „Römer und christliche Märtyrer“.
Der Vater von Miriam kommt darüber zu und rastet völlig aus. Er bezichtigt Kerstin der Sünde und Blasphemie. Mit diesem Spiel würde sie das Andenken an den Herrn besudeln, schleudert er ihr ins Gesicht. Das Kerstin das Spiel vorher nicht kannte und auch nicht damit anfing, interessiert den Mann nicht. Er schreit Kerstin an und will sie sogar schlagen.
Kerstin muss gehen.
Wird die Freundschaft der beiden Mädchen diese harte Feuerprobe bestehen?
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Wie dieses Buch entstand:
Als ich elf oder zwölf Jahre alt war, besuchten wir meine Urgroßmutter in Schwalbach bei Saarlouis. Auf dem Nachhauseweg fuhren wir an der Saar entlang und auch an Völklingen-Wehrden. Dort sah ich eine interessante, doppelköpfige Bergehalde. Damals waren Herrmann und Dorothea, wie die Halden im Volksmund hießen, noch ziemlich kahl. Sie sahen ähnlich aus, wie die Bergehalde, die ich aus Bexbach kannte.
Nachts hatte ich dann einen Traum, in dem ein Mädchen meines Alters in ein verstecktes Tal hinter den beiden Halden ging, weil es von einer Schulfreundin eingeladen wurde, die in einer urchristlichen Sekte lebte. Im Traum sah die Bergehalde ganz anders aus als in der Wirklichkeit: sie war untenrum mit Büschen und Bäumen bewachsen und obenrum kahl. Von weitem sah das aus wie ein kleines Gebirge. Die Kinder spielten an einem kleinen, klaren Teich und dann spielten sie Fesseln.
Als ich jünger war, so etwa sechs bis zehn, spielten wir Kinder gelegentlich mit Stricken. Wir sahen die Winnetoufilme im Fernsehen und Tarzan und Piratenfilme, und oft wurde in diesen Filmen jemand gefesselt. Das spielten wir nach.
Im Traum war es so, dass die christlichen Kinder nicht Karl May lasen oder Seeräuberfilme schauten, sonders sie studierten die Bibel. Folglich bastelten sie ein primitives T-Kreuz und fesselten ein ausgelostes „Opfer“ daran.
Im Traum fand ich das ungeheuer lustig und musste immer wieder lachen.
Wie immer in meinen Träumen, war ich gleichzeitig unbeteiligter Beobachter und Mitwirkender.
Die Mädchen wurden vom Vater des Sektenmädchen erwischt, und der brüllte rum, das sei eine Sünde; sie würden das Leiden des Herrn Christi mit solchen Spielen verspotten.
Im Traum fühlte ich die Verzweiflung der Mädchen ganz genau. Sie versuchten verzweifelt, sich zu rechtfertigen, aber der Vater brüllte nur wie ein Stier und ließ keine Rechtfertigung zu.
Trotzdem gab es aber zum Schluss ein Happyend, weil ein Ältester einschritt und sagte, es sei doch nur ein törichtes Spiel von Kindern gewesen. Das einzig Schlimme sei gewesen, dass die Fesselstricke das Blut hätten abstellen können.
Den Traum vergaß ich irgendwann.
Dann machte ich im Sommer 2002 eine ausgedehnte Radtour, die an der Saar entlang führte. Bei Völklingen-Wehrden sah ich die doppelte Bergehalde nach so vielen Jahren wieder und nun sah sie aus, wie damals im Traum. Sofort war der in Vergessenheit geratene Traum aus meiner Kindheit wieder präsent.
Die ganze Radtour über kaute ich auf dem Thema herum und zu Hause begann ich, eine längere Geschichte daraus zu machen.
Diese liegt nun als Buch vor.
[IMG]http://Kahl2 by Stefan Steinmetz, auf Flickr[/IMG]
Der "Kahlenberg", wie er heute aussieht.
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