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Stefan Steinmetz
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Mars First - Mit dem One Way Ticket zum Mars(46) Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

„Es reicht für heute! Genug geschuftet!“ Arne machte eine Geste, als würde er sich den Schweiß abwischen. Für die TV-Zuschauer zu Hause auf der Erde sah das lustig aus, wie sich einer, der in einem dicken Marsanzug steckte, die Stirn wischte.
Antje ließ den Ziegel, den sie getragen hatte, an Ort und Stelle zu Boden fallen. „Ja“, sagte sie. „Es ist wirklich genug. Es wird bald dunkel.“
Sie räumten die Baustelle von Kuppel 2 halbherzig auf. Keiner hatte Lust, das Werkzeug in die Kolonie zu tragen. Sie würden es sowieso am nächsten Tag wieder brauchen.
Zu dritt standen sie vor der entstehenden Kuppel und schauten sich ihr Werk an. Die Arbeit an der Kuppel war in den letzte Wochen gut vorangekommen. Da sie alle Handgriffe bereits von Nummer 1 kannten, hatten sie sich kräfte- und zeitsparende Vorgehensweisen angewöhnt. Die doppelte Außenmauer hatte Mannhöhe erreicht und sie bauten die ersten Glassteine ein.
Antje hatte einige der kleinen Rover programmiert. Sie hatten ihnen kleine Anhänger gebaut, wie Ethan McDuff schon einen gebastelt hatte, und die Kleinen fuhren zwischen der Sandbuddelstelle und der Kuppel hin und her. Weiter draußen, wo es den besten Bausand gab, grub ihn einer der großen Rover aus dem Boden und füllte die Anhänger seiner kleinen Kollegen. Alles lief automatisch. Man musste nur gelegentlich nach den Rovern sehen, ob sie alles korrekt machten. Es war nicht länger nötig, dass Menschen den Sand mühevoll schippten. Das sparte enorm viel Zeit und Arbeitskraft.
Die neue Kuppel würde genauso groß werden, wie die erste, doch sie würde mehr und größere Lichteinlässe erhalten. Sie hatten in Nummer 1 regelmäßig Strahlenmessungen durchgeführt und festgestellt, dass die doppelwandige Ziegelmauer alles abhielt und die aus einer Siliziumverbindung hergestellten Glassteine die Strahlung sogar noch besser ausfilterten. Darum hatte Arne etwas größere „Lichtsteine“ gedruckt, so groß wie der Drucker es gerade noch hergab und er verkittete jeweils zwei Glassteine zu einem großen Einzelnen.
Sobald die neue Voraus-Mission auf dem Mars ankam, würden ihnen ein wesentlich größerer 3-D-Printer zur Verfügung stehen. Es sollte ein wahres Monster von Drucker sein. Er würde ihnen die Arbeit enorm erleichtern.
Arne freute sich schon im Voraus auf die herrlichen Lichteffekte in der neuen Kuppel. Mit lindem Grausen hingegen dachte er an den Innenausbau, an die Schaffung einer Bewässerungsanlage und den Einbau all der Geräte und Rohre. Hier vermisste er Ethan McDuff schmerzlich. Der Amerikaner hatte diese Installationen mit traumwandlerischer Sicherheit vorgenommen, mit simplem Augenmaß und ausufernder Tatkraft.
Es wird Zeit, dass Crew 2 eintrifft, dachte Arne. Wenn wir mehr Leute sind, wird die Arbeit viel leichter.
„Gibt es etwas Befriedigenderes, als den Fortgang von eigener Hände Arbeit zu beobachten?“, fragte Antje. Sie lehnte sich an Arne, was wegen der sperrigen Anzüge nicht recht gelingen wollte. „Sollen wir reingehen und das Abendessen vorbereiten?“
„Ich habe eine bessere Idee“, meinte Arne. Er zeigte zum Abendhimmel hoch. „Die Sonne geht bald unter. Warum schauen wir nicht dem Sonnenuntergang von hier draußen zu?“ Er warf einen Blick auf sein Ärmeldisplay: „Wir haben massig Batteriepower und mehr als genug Atemluft. Es zahlt sich aus, die Anzüge während der Mittagspause nachzuladen. Lindy-Flindy? Wie sieht deine Energiesituation aus?“
Das Robotermädchen lächelte zu ihm auf: „Hauptstrom: 78%. Energie für meinen Antrieb: 71%.“ Die helle Kinderstimme wurde direkt in die Helmlautsprecher von Arne und Antje übertragen. „Ich habe mehr als genug Power, Arne.“ Lindy-Flindy hatte den Verlust ihrer geliebten Laura überwunden. Sie war wieder ein fröhlicher kleiner Fratz mit unstillbarem Wissensdurst und unbezähmbarer Energie. Doch vergessen hatte sie „Lauralieb“ nicht. Jeden Tag fuhr sie zu den beiden Grabstellen und schmiegte sich an Lauras Grab. Es sah beinahe aus, als versuchte sie, sich an Laura anzukuscheln.
„Also … gehen wir“, sagte Arne. Er fasste Antje bei der behandschuhten Hand. Zu dritt gingen sie los. Sie hatten keine Eile. Sogar Lindy-Flindy blieb neben ihnen und fuhr langsam. Sie sauste nicht wie sonst davon und kurvte nicht in halsbrecherischem Tempo um Steinbrocken und scharfkantige Riffe aus schieferartig strukturierten Tonsedimenten.
Ohne es bewusst geplant zu haben, schritten sie zu den Gräbern von Ethan und Laura. Auf der der Kolonie abgewandten Seite ließ sich Antje im Sand nieder. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Ziegelsteinpyramide von Laura Sunderlands letzter Ruhestätte. „Aah, das tut gut. Sich mal setzen und die Beine ausstrecken.“ Sie blickte genau nach Osten in den Sonnenuntergang.
Arne setzte sich genau neben sie. Sie lehnten sich aneinander und schauten durch die goldbedampften Schutzvisiere in die kleine weiße Sonne des Mars. Die lachsfarbene Röte der Atmosphäre wich bereits nach allen Seiten und machte einem herrlich tiefen Blau rund um die Sonne Platz. Das Land vor ihnen glühte in unvorstellbar vielen Rot- und Goldtönen. Jeder Stein am Boden funkelte und blinkte. Schwarze scharfkantige Schatten zierten jede noch so kleine Geländeerhebung. Das ganze Land schien in sanftem Feuerschein zu blühen.
Linkerhand erhoben sich die Flathills, hinter denen der neue Meteoritenkrater lag. Geradeaus lagen die Flatlands, über denen die Sonne unterging und rechts erstreckte sich leicht welliges Gelände bis zum Horizont. Von dort waren sie vor über einem Jahr gekommen, ihre Kapsel von einem der beiden großen Rover gezogen.
„Es ist schön“, sagte Arne. „Einfach schön. Wenn ich das sehe, dann habe ich keinerlei Heimweh nach der Erde.“ Er warf einen Blick auf sein Ärmeldisplay: „Auch wenn es achtundsechzig Grad unter Null hat und nur mein Anzug mich vorm Erfrierungstod schützt. Trotzdem – der Mars ist schön. Ich wollte immer hierher. Ich kann es manchmal immer noch nicht glauben, dass ich es geschafft habe.“
Er warf einen Blick auf Lindy-Flindy. Sie parkte zehn Schritte vor ihnen im Sand und buddelte eifrig Steine aus die sie zu einem Grundriss anordnete. Die Kleine summte leise vor sich hin, wie ein in sein Spiel versunkenes Menschenkind. Ab und zu machte sie kleine Bemerkungen. „Das wird die Küche und dort ist das Kinderzimmer.“ Dann summte sie zufrieden weiter ihre kleine selbsterfundene Melodie.
Crew 2 war unterwegs zum Mars. Während der Mittagspause hatten sie – natürlich zeitverzögert – im Fernsehen miterlebt, wie das Schiff in die Marsbahn eingeschossen worden war. Sie kamen. Die Reise auf der Hohmann-Bahn würde rund sieben Monate dauern. Doch sie kamen. Katsuro Yamamoto war dabei. Arne freute sich auf den ruhigen ausgeglichenen Japaner. Auch die anderen Reisenden waren ihm bestens bekannt; alles prima Leute.
Bis ihr hier seid, haben Antje und ich die Kuppel fertig, dachte er. Ihr werdet einen leichteren Anfang haben und mit den Jahren wird es immer besser werden.
„Ich bin auch gerne hier“, sage Antje. Sie drückte sich noch fester an ihn. „Ich habe nicht mehr so sehr Heimweh nach meiner Familie in Holland, auch wenn ich sie immer noch vermisse. Ich habe jetzt eine neue Familie.“ Sie drehte ihm das Gesicht zu und fuhr das Goldvisier hoch. Er tat es ihr gleich. Für kurze Zeit konnte man das machen, auch wenn man von der Sonne angestrahlt wurde. Sie blickten sich tief in die Augen.
Mein Gott, wie ich Antje liebe, dachte Arne. Ich hätte nie gedacht, dass man einen Menschen so sehr lieben und dass man eine derart tiefe Glückseligkeit empfinden kann.
„Bald sind wir eine richtige Familie“, sagte Antje. Sie lächelte ihn an: „Ich erwarte ein Kind.“
„Was?“ Arne glaubte, sich verhört zu haben. „Ist das dein Ernst?“
Sie nickte. Ihre Augen strahlten. „Ich weiß es seit heute morgen. Ich bin im dritten Monat schwanger.“
„Mensch, Antje!“ Er umarmte sie unbeholfen und drückte sie. „Ich freu mich ja so!“
Ein Kind. Sie würden einen Sohn haben oder eine Tochter. Arne floss über vor Glück. Ein Kind! Sie würden die erste echte Familie auf dem Mars sein.
Die Sonne näherte sich dem Horizont. Das gesamte Land stand in Flammen. Sie standen auf und hielten sich bei den Händen, Adam und Eva auf dem Mars.
Die Sonne verschwand Stück für Stück. Es wurde schnell dunkler. Für den Rückweg würden sie ihre Helmlampen einschalten müssen. Der Himmel über ihnen färbte sich zuerst tiefblau, dann dunkelviolett und schließlich verwandelte er sich in ein Tuch aus schwarzem Samt, in dem die Sterne silbern leuchteten.
Vor ihnen hockte Lindy-Flindy noch immer im Sand und grub Steinbrocken aus. Sie hatte eine kleine Lampe an ihrer Montageplatte eingeschaltet. Im LED-Licht ordnete sie ihre Steine aneinander.
„Selbst die Sterne sehen auf dem Mars anders aus“, sagte Antje. „Sie sind silberne Lichtpunkte. Sie flimmern fast nicht, weil die Atmosphäre so dünn ist. Es ist, als ob ...“ Sie hielt inne. Auch Arne merkte auf.
Etwas hatte sich verändert. Er schaute sich um. Was war los? Dann kam er darauf. Lindy-Flindy hatte schlagartig aufgehört zu summen. Er schaute zu dem Robotermädchen hin. Es hockte still und bewegungslos am Boden, einen ziegelsteingroßen Steinbrocken in seinen kleinen Händchen. „Lindy-Flindy? Was ist los?“
Schweigen. Bewegungslos stand der Kinderroboter im Sand.
„Was hast du, Lindy-Flindy?“ fragte Antje. Sie stand auf. Arne tat es ihr gleich.
Plötzlich ertönte die Stimme des Roboterchens in ihren Helmlautsprechern: „Tonhaltiges Sedimentgestein. Ehemaliger Meeresboden. Alter: circa achthundert Millionen Jahre, gerechnet in Erdzeit.“
„Lindy?!“ Antje und Arne gingen zu dem Robotermädchen.
Im Licht ihrer beider Helmscheinwerfer drehte sich Lindy-Flindy zu ihnen um und hielt den Steinbrocken hoch.
„Mein Gott!“, entfuhr es Arne. „Das … das ist ...“
„Ja“, sagte Antje. Sie blickte in die Runde. „Es lag direkt vor unserer Haustür und wir haben es übersehen; all die Monate.“
Lindy-Flindy schaute zu ihnen hoch: „Abdruck in Sedimentgestein“, sagte sie mit ihrem hellen Stimmchen. „Lauralieb! Das ist, was Lauralieb immer finden wollte! Ein Fossil!“
Arne richtete seine Helmscheinwerfer auf den rötlichen Brocken, den Lindy-Flindy in Händen hielt. „Seht ihr das? Ihr auf der Erde, könnt ihr das sehen? Das ist es, was Laura Sunderland zu finden hoffte, als sie auf den Mars kam.“
Der Abdruck auf dem flachen roten Tongestein war absolut deutlich zu erkennen. Er war fünfundzwanzig Zentimeter lang.
„Ein Wasserlebewesen“, hauchte Antje. „Sieh nur diese Flossensäume an den Beinen!“
Arne blickte auf den Stein. Er ließ die rechte Helmkamera näher heranzoomen, damit die Zuschauer auf der Erde es genau sehen konnten.
Es sah aus wie ein Krebstier. Es hatte zehn Beinpaare. An den hinteren sieben Beinpaaren erkannte man deutlich Flossensäume. Vorne am spitz zulaufenden Schädel zeigten sich lange Fühler und zwei Augenstiele, ähnlich wie bei irdischen Flusskrebsen. Das Tier auf dem Tonstein war jedoch gedrungener gebaut. An den zwei vorderen Gliedern saßen Scheren.
Ein wenig sah das Fossil aus wie eine Mixtur aus einem Flusskrebs und einem Trilobiten aus der Urzeit der Erde.
„Es konnte schwimmen“, sagte er. „Es lebte im Meer, das früher den Mars bedeckte.“ Er wandte sich an Lindy-Flindy: „Kannst du dir bitte den Punkt merken, an dem du das entdeckt hast, Lindy? Vielleicht liegen hier im Umkreis noch mehr solche Steine herum.“
„Ich habe die Koordinaten gespeichert“, sagte das Robotermädchen. „Ich finde jederzeit wieder her.“
„Der Brocken sieht aus, als wäre er aus dem neuen Meteoritenkrater heraus geschleudert worden“, sagte Antje. Sie zeigte zu den Flathills im Nordosten. „Wahrscheinlich kam er von dort.“
„Es ist ungeheuer traurig, dass Laura das nicht finden durfte“, sagte Arne.
„Ja“, sagte Antje schlicht. Sie schaute zu dem kleinen Rover, der sie anleuchtete und sie für Mars TV filmte: „Shirley? Wenn du das hier siehst: Das war für deine Schwester bestimmt. Laura hätte es finden sollen. Wir werden es nach ihr benennen.“
„Sunderlandia laurensis“, sagte Arne. „Jetzt werden die vier Leutchen von Crew 2 erst recht wild darauf sein, zu uns zu kommen. Einer von ihnen ist Hobbypaläontologe.“
Antje zeigte auf einen winzigen Lichtpunkt dicht über dem Horizont: „Dort ist sie. Von dort kommen sie.“
„Die Erde“, sagte Arne. Einer der Rover mit Filmkamera aktivierte einen Scheinwerfer, der ihn und Antje in weiches Licht tauchte. Arne wusste, dass die Zuschauer auf der Erde ihn und Antje sehen konnten.
„Wir warten auf euch“, sprach er. Er gab sich Mühe, feierlich zu klingen. „Unser Kind wird das erste sein, dass auf dem Mars geboren wird.“
Wie auf Kommando hoben er und Antje die Hand. Sie winkten den Menschen auf der Erde zu. Sie grüßten all die vielen Menschen in Millionen Kilometern Entfernung.
Sie, die ersten Marsianer.

In siebenundachtzig Millionen Kilometern Entfernung saßen zwei kleine Mädchen vorm Fernseher. Sie fassten einander bei den Händen und dann sagten sie im Duett: "Thetterbee!"

E N D E

21.03.2017 16:31 Stefan Steinmetz ist offline Email an Stefan Steinmetz senden Beiträge von Stefan Steinmetz suchen Nehmen Sie Stefan Steinmetz in Ihre Freundesliste auf
h2ohk
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Da kann ich mich ja mal Ostern ins Kopfkino zurückziehen, nachdem ich lang nicht mehr im Königreich Bayern, dem Nachtkindreich und deinen anderen Schauplätzen war, bin ich schon gespannt wie es denn so auf dem Mars zugeht, werde mich dann auch mal wieder in einer kleinen "Begutachtung" versuchen.
PS: Dann geht es jetzt an den 7. Nachtkindteil ??? *lachplatz*

07.04.2017 13:31 h2ohk ist offline Email an h2ohk senden Beiträge von h2ohk suchen Nehmen Sie h2ohk in Ihre Freundesliste auf
h2ohk
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Mars First - ist nicht so mein Fall ... Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

... weil du in anderen Bereichen - Königreich Bayern, Nachtkind oder auch im vierten Reich in meinen Augen realistischer mit deinen Visionen gearbeitet hast. Hier bedienst du mir leider zu viele Klieschees und Vorurteile, früher lagen deine Charaktere/Hauptprotagonisten mehr auf der humaneren Seite und gaben immer eine optimistischere Lebenshaltung - bei allen Problemen und Nöten zum Ausdruck. Die Marsgeschichte wirkt nicht so lebhaft und ungezwungen, sondern eher gequält. Ich hoffe dies wird mit neueren Geschichten wieder optimistischer und KI ist auch nicht so mein Ding, lebende Dinge sind mir da schon lieber.
Trotzdem bewundere ich wie du es immer schaffst diese Geschichten zu Papier/ ups in den Pc zu bringen, oder arbeitest du immer noch mit den kleinen Notizheften - hut ab und auf bald wieder neue Geschichten.

03.05.2017 16:08 h2ohk ist offline Email an h2ohk senden Beiträge von h2ohk suchen Nehmen Sie h2ohk in Ihre Freundesliste auf
Stefan Steinmetz
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Hallo h2ohk

Danke für dein Feedback. Mittlerweile meldet sich ja fast niemand mehr. Traurig, aber wahr.
Witzig, dass du die Marsgeschichte auch "nicht so arg" magst. Ich auch nicht so. Es ist eine Art "Doku-Soap" geworden und das wusste ich von Anfang an.
Aber ich musste den Roman schreiben!
Ich häng hier mal meinen Schrieb an, den ich in dem anderen Forum veröffentlichte, in dem ich meine Schreibe auch on stelle. Gewissermaßen als Erklärung. Ich musste "Mars One" zum Leben erwecken, nachdem es kaputtgequatscht und -geschrieben worden war! smile


Ich will nicht den Pool mit meiner „Mars-Sache“ total vollmüllen. Das will ja schließlich nicht jeder lesen. Hier kann lesen, wer will und wer nicht will, der lässt es bleiben. :-)
Wer mir nachher was dazu schreiben möchte, der kann das gerne tun. Das bringt mich nämlich ganz sicher auf neue, gute Ideen für meine Schreibe. :-)

Ich bin dabei, einen Roman über den Mars zu basteln. Titel: Mars First (deutsch etwa: Mars zuerst). Ausgelöst wurde das durch eine gewisse Begeisterung für dieses „Mars One-Projekt“.
Interesse an einer „Besiedelung“ des Mars habe ich aber immer schon gehabt. Angefangen hat es in jungen Jahren. Ich war wohl vierzehn, als ich in einem Buch las, dass man vermutete, auf dem Mars gäbe es eine einfache Vegetation. Die im jahreszeitlichen Rhythmus wachsenden und schrumpfenden dunklen Gebiete auf dem roten Planeten hielt man für einfache Pflanzen, vielleicht Moose, Flechten oder sogar etwas ähnliches wie Heidekraut.
Das gefiel mir natürlich sehr, denn wo es Pflanzen gibt, sollte es eine atembare Atmosphäre geben. Auch war in dem Buch die Rede von Tagestemperaturen bis 25 Grad Celsius in Äquatornähe und nachts sollte das Thermometer knapp unter den Gefrierpunkt fallen.
Ich stellte mir vor, wie mehrere Schulklassen zu Kolonisten „auserwählt“ wurden und mit großen Raumschiffen, ausgerüstet mit Werkzeug und allem was Kolonisten so brauchen, zum Mars geschickt werden. Auf der Geschichte kaute ich lange und gerne rum. Ich hätte sie mit fünfzehn beinahe in Romanform aufgeschrieben.

Dann landeten die beiden amerikanischen Vikingsonden auf dem Mars und aus wars mit Heidekrautwiesen bis zum Horizont. Der Mars war eine eisige, lebensfeindliche Wüste und seine Atmosphäre war dünn und nicht atembar. Aua! Das dämpfte meine Begeisterung natürlich. Der Mars war mir nicht mehr ganz so wichtig für mich.

Dann las ich Anfang 2015 in einem PM-Heft von der Mars One-Sache. Ich habe sogar hier auf Dani im Pool geschrieben, dass ich mich dort „bewerben täte, aber weil ich dort oben nicht Rad fahren könnte, ließe ich es lieber bleiben“.
Ich musste dran denken, wie ich früher Bücher von Robert Zubrin gelesen hatte, der Mars-Expeditionen beschrieb, bei denen Raumschiffe vorausfliegen und Treibstoff für die Rückkehr herstellen und bereits Vorräte dabei haben und aus der Atmosphäre Sauerstoff rausfiltern etc.
Manchmal hatte ich in all den Jahren mit der Idee eines Romans zu dem Thema gespielt. Mehr nicht.

Dann kam die Mars-Begeisterung Anfang diesen Jahres zu mir zurück. Schuld war ein Buch über die Planeten, das ich im März (2016) auf Amazon zufällig fand und bestellte. Natürlich wurden dort auch der Mars und die Missionen dorthin beschrieben. Mein Interesse am Mars erwachte neu. Ich wurde so richtig „marsgeil“.
Ich bestellte zwei Super-Bücher über den Mars mit Fotos der Sonden im Orbit und von den Rovern, die auf der Oberfläche rumkurven. (Giles Sparrow: Mars – Der rote Planet zum Greifen nahe und: Ralf Jaumann und Ulrich Köhler: Der Mars – Ein Planet voller Rätsel). Weil die sauteuer waren (jeweils 40 Euronen!), orderte ich eins Ende März und das andere erst einen Monat später. Hinzu kam noch ein Buch über die Missionen von Opportunity und Spirit im Jahr 2004.
All die Jahre hatte ich die Erforschung des Mars kaum noch mitverfolgt. Zwar hatte ich mitbekommen, wie Pathfinder Ende der Neunzigerjahre landete, wie die beiden Rover Opportunity und Spirit ab 2004 erfolgreich auf dem Mars herumfuhren und wie Phönix 2007 endgültig den Beweis lieferte, dass es direkt unter der Marsoberfläche Wassereis gibt und ich hatte auch die neue Mission von Curiosity in 2012 so halb mitgekriegt, aber erst jetzt informierte ich mich ganz genau. Im Internet fand ich eine Menge Infos und Videos.
Dann las ich noch zwei Romane: Ben Bova: Mars und Andy Weir: Der Marsianer – Rettet Mark Watney (dazu schaute ich auch den Film).

Und ich recherchierte das Mars-One-Projekt genau durch.
Heraus kam, dass Mars One wohl bereits Anfang 2015 zum Scheitern verurteilt war, nachdem der TV-Sender Endemol (Big Brother TV) abgesprungen war. Die Leutchen hatten kein Geld für ihren Flug zum roten Planeten. Ständig wurden die Termine nach hinten verschoben. Keine Rede mehr von einer ersten Crew, die 2023 auf dem Mars landen sollte.
Natürlich muss man sagen, dass die Leute um Bas Landsdorp von Anfang an kein rechtes Konzept auf die Beine stellten und sich arg vage ausdrückten. Da war wohl auch der Geldmangel schuld.
Was mich aber wirklich ärgerte, waren die Häme und Aggressivität, mit der weltweit Presse und Besserwisser aus Forschung und Raumfahrt über Mars One herfielen. Ich denke, vor allem deshalb ist Mars One gescheitert. Das Projekt wurde dermaßen schlecht gemacht, dass es schließlich zu Tode verurteilt war.
Und gerade das machte mich sauer.
Mein Gott, was haben die Idioten da zusammengestammelt! Bei manchen dieser selbsternannten Fachleute hatte ich den Verdacht, dass sie im Suff lallten.
Beispiel: „Was passiert, wenn einer auf dem Mars eine Blinddarmentzündung bekommt? Dann stirbt er! Uääh!“ Volldepp! Das passiert natürlich NICHT! Jeder weiß, dass zukünftige Marsastronauten, egal ob bei Mars One oder der NASA, sich den Blinddarm entfernen lassen müssten, gerade eben, damit es keine Probleme damit gibt. Das ist seit Jahren bekannt.
Sehr gerne kreischten sie alle gemeinsam: „Das ist unethisch!“ Wie bitte? Es sind erwachsene Menschen, die freiwillig zum Mars fliegen. Die kennen die Risiken und nehmen sie in Kauf. Man sollte doch wohl die Entscheidung erwachsener Menschen nicht infrage stellen. Und was heißt hier „gegen die Gesetze der Ethik“? Weltweit ziehen hunderttausende Soldaten in den Krieg. Dabei weiß jeder, dass Soldaten im Krieg getötet werden könnten. Komisch, darüber beschwert sich keiner und niemand nennt das unethisch.
Dann lallten die Besserwisser, dass die Pflanzen zu viel Sauerstoff produzieren würden. Dadurch würde eine Atmosphäre in den Habitaten entstehen, die zu gefährlichen Bränden führen würden. Wegen zu viel Sauerstoff in der Atemluft.
Ach ja? Ach so! Na klar doch! All diese Raumschiffe und Raumstationen(ISS) und Living-Units auf Planeten sind natürlich aus extrem brennbaren Materialien gebaut, was? Da werden wohl echte Brandbeschleuniger verbaut? Idioten! Natürlich werden solche Lebensräume extra aus NICHT brennbaren Materialien gebaut. Zumindest ist das Zeug schwer entflammbar. Schaut euch mal die internationale Raumstation an.
Und dann die Strahlung! Oh weh! Da der Mars kaum eine richtige Atmosphäre hat, würden alle an Strahlenkrebs sterben und dabei womöglich sogar ums Leben kommen. Uääh!
Die Living-Units würde aber schon von Haus aus recht gut gegen Strahlen schützen. Die werden extra so gebaut. Zudem kann man sie mit Marserde bedecken. Das schützt noch besser. Aber die Besserwisser und Unkenrufer haben nicht recherchier. Die kreischten lieber dumm rum.
Weiter ging es. „Was ist, wenn der Luftaufbereiter versagt? Dann sterben die alle! Uääh!“ Vollpfosten! Natürlich haben die nicht nur EINE solche Apparatur dabei! Es gibt nicht EINEN großen Luftaufbereiter oder Wasserwiederaufbereiter oder sonstwas. Da werden natürlich mehrere kleine Einheiten mitgeführt. Fällt ein Ding aus, übernehmen die anderen, während das kaputte Ding geflickt wird.
Und nein! Bitte nicht wieder Uääh brüllen, weil die Kolonisten ja „keine Ersatzteile“ dabei haben. Erstens: Sie könnten in jeder Rakete welche mitführen. Zweitens: Die haben 3-D-Drucker dabei und können die Ersatzteile zumindest teilweise selbst herstellen. Auch Brillen, die sie vielleicht mal brauchen, kann man heutzutage drucken. Man kann vieles drucken. Auch Ziegelsteine, um neue Habitate zu bauen.
Dann heulten und maulten sie, die Treibhäuser seien zu klein und die Kolonisten würden verhungern. Außerdem würden sie erfrieren. Mal ehrlich: die Atmosphäre auf dem Mars ist dermaßen dünn, die kann gar nicht die Wärme aus den Habitaten „raussaugen“. So was passiert vielleicht auf der Erde, aber nicht auf dem Mars. Und auf der Erde stehen Stationen in der Antarktis und die Leutchen dort drin haben es mollig warm.
Zu wenig Treibhausfläche?
Na und! Dann vergrößert man die! Das alles würde man doch herausfinden! Es soll alles JAHRELANG auf der Erde in der Mojavewüste und in der Antarktis getestet werden.
Wenn also zu viel oder zu wenig Sauerstoff da sind, dann wird man dann auch schon einen Weg finden, das zu regulieren. Die Treibhäuser sind zu klein? Vergrößern! Basta!
Nun knöpften sie sich die Solarzellen vor. Die machen ja auf dem Mars ganz viel weniger Strom als wie auf der Erde, weil auf der Erde tut die Sonne viel stärker scheinen als wie auf dem Mars, weil der Mars, der ist ja soviel weiter weg von der sonnigen Sonne. Uääh!
Na und? Wird doch hier auf der Erde alles getestet. Die Solarzellen kann man mit einem speziellen Lack überziehen und dann nehmen sie nur noch so viel Sonnenlicht zur Stromerzeugung auf, als wären sie auf dem Mars in die Sonne gelegt. Kann man testen und rausfinden, wie viele Solarzellen man pro Living-Unit braucht.
Dann krakeelte ein besonders Schlauer, dass es damals in den Neunzigerjahren mit Biosphäre 2 Probleme gegeben habe. Zu wenig Sauerstoff, uäääh! Und wenn schon hier auf der Erde Probleme entstehen, dann doch erst recht auf dem Mars. Mega-Uäääh!
Leute, seid ihr echt so saudumm? Biosphäre 2 war ein in sich geschlossenes System. Da sollte nichts von außen zugeführt werden. Dann entstand das Problem, dass plötzlich zu wenig Sauerstoff da war. Man fand heraus: der Beton hatte den Sauerstoff beim Aushärten „aufgefressen“ oder so ähnlich. Und was bitteschön hat das mit den Living Units auf dem Mars zu tun? Dort erzeugt man Sauerstoff mit Pflanzen UND man kann Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten. Sollte also der Sauerstoff knapp werden, stellt man einfach welchen her.
Ein anderer besonders spitzfindiger Besserwisser meinte, anmerken zu müssen, dass der Stickstoff das Hauptproblem sei. Den bräuchte man in der Atemluft und den müsste man von der Erde mitbringen und ihn der Atemluft zusetzen. Irgendwann ist dann der Tank leer und das wars auf dem Mars. Oh Gott uäääh! Lieber Herr Besserwisser: Es gibt erprobte und zuverlässige Geräte, mit denen man (unter anderem) Stickstoff aus der Atmosphäre ziehen kann. Und der Mars hat eine Atmosphäre! Und die enthält neben Kohlendioxid auch Stickstoff. Und, mal ganz nebenbei bemerkt, auch Sauerstoff. Ja, nur 0,13%, aber man kann ihn aus der Atmosphäre gewinnen, wenn man es drauf anlegt. Das funktioniert!
Man kann praktisch ALLE möglichen Probleme ausmerzen. Wenn die Leute in einigen Jahren zum Mars aufbrechen, haben die Marshabitate keine Kinderkrankheiten mehr und auch nicht die Mars-Anzüge und so weiter. Es wird ja alles jahrelang getestet und erprobt und verbessert und so verändert, dass es zum guten Schluss funktioniert, auch wenn man ein Restrisiko natürlich nicht ausschließen kann.
Trotzdem wurde und wird weiterhin alles schlechtgeredet. „Was machen die, wenn was kaputt geht? Dann haben die vielleicht ne Zange dabei und sonst nichts. Das war es dann.“ (Besserwisserkommentar eines deutschen „Fachmanns“, der mal Astronaut war)
Ich konnte es nicht mehr hören (in im Internet gesammelten Videos) und lesen(in Meldungen im WWW)! Ich wurde wirklich sauer auf diese Menschen, die daher gingen und alles schlecht machten, die die unglaublichsten Dummheiten von sich gaben, ohne vorher nachzudenken.

Das war wohl der Grund, warum ich mir im April vornahm: Du schreibst einen Roman über die Sache! Da kannste reinschreiben, wie dort oben auf dem Mars alles sehr wohl funktioniert und man Ersatzteile genug dabei hat und die Treibhäuser groß genug sind und so weiter.
Ich fing an, Notizen zu sammeln und innerhalb weniger Tage nahm der Roman Gestalt an.
Ich wollte natürlich den Typen von Mars One den Namen nicht „klauen“. Drum nannte ich meinen Roman „Mars First“. Den Titel verdankt die Schreibe ebenfalls den Unkenrufern und Meckerern. Die sagte nämlich auch sehr gern: „Warum gleich auf den Mars? Fliegt doch erst mal zum Mond!“
Wieder kann ich nur sagen: Deppen! Zum Mond kommt man nicht so leicht wie zum Mars. (Echt wahr!) Und er taugt nicht so recht zur Besiedelung. Er hat keine Atmosphäre. Es gibt (wahrscheinlich) kein Wasser. Zwei Wochen scheint dort die Sonne, dann ist es vierzehn Tage tiefste Nacht.
Keine Atmosphäre – schlechtes Abbremsen der Landung. Null Schutz vor Weltallstrahlung und Meteoriten. Die Marsatmosphäre schützt wenigsten ein klitzekleines bisschen.
Kein Wasser – nix zu trinken, nix um Pflanzen zu gießen und wichtig: kein Wasser für Elektrolyse! Wenn man Strom in Wasser einleitet, wird es aufgespaltet in Wasserstoff und Sauerstoff. Beides zusammen ergibt prima Raketentreibstoff und den Sauerstoff kann man atmen.
Tja und zwei Wochen Nacht auf dem Mond – nix Strom von Solarzellen. DIE Batterien möchte sehen, die vierzehn Tage eine Station mit Strom versorgen. Man müsste riesige Mengen davon mitnehmen und die Dinger sind schwer.
Also sagen die Leute in meinem Roman: „Nein! Nicht zuerst zum Mond! Zuerst zum Mars! Mars zuerst!“ Und das heißt auf Englisch „Mars First“ und so heißt der Roman.

Ich hatte auf Youtube etliche Videos in Sachen Mars und Mars One gezogen und mir dann in Ruhe angeschaut. Darunter auch eine deutsche Doku über Stephan Günther, einen Mann der sich bei Mars One beworben hatte und unter die letzten 600 Auserwählten gekommen war. Der redete im Video darüber, wie er schon als kleiner Junge so richtig weltraumbegeistert war.
Den schrieb ich Anfang Mai per Email an und fragte ihn, ob er mir vielleicht eine kleine „Weltraum-Begeisterungs-Werdegang-Bio“ schicken könnte. Er sagte freundlich zu, es würde aber bis Anfang Juni dauern, da er grade nicht viel Zeit habe.
Mich wunderte das. Hatte der keine solche Biografie an Mars One schicken müssen bei seiner Bewerbung? Ich wartete also und schrieb vorläufig nichts. Aber der Juni kam und verging und es kam nichts an. Ich schrieb Herrn Günther noch einmal an und erhielt leider keine Antwort. Tja … Satz mit X: das war wohl nix!
Schließlich setzte ich mich Anfang August hin und fing an zu schreiben. Fünf Kapitel wurden in einer Woche fertig. Dann brach eine irre Hitzewelle über das Saarland herein. Schreiben unmöglich. Ich wurde in meiner Wohnung unterm Dach gegrillt. Bei 38 Grad kann ich nicht schreiben. Mein kleines Klimagerät kühlt nur Wohn- und Schlafzimmer. Also setzte ich erst mal aus.
Leider hielt die Hitzewelle an und ich fiel regelrecht aus dem Roman „heraus“. Nix ging mehr.
Na, schreibste halt in deinem Urlaub im September, nahm ich mir vor. Aber da machte ich lieber Radtouren und unternahm andere Sachen.
Im Urlaub im Oktober hatte ich – genau wie 2015 – ne Kiefernhöhlenentzündung und das ist dermaßen unangenehm, dass man nicht schreiben kann.
Mein Mars-Roman schlief ein und lag rum und ich hing rum und hatte einfach keine rechte Lust, mich zum Schreiben aufzuraffen.

Erst im Dezember ging ich wieder an das Ding ran. Jetzt läuft mein Schreibmotor. Es geht voran.
Für mich interessant und neu: Durch die lange Unterbrechung habe ich nun zwei „Soundtracks“ zum Roman.
Wenn ich einen Roman schreibe, höre ich dabei oft Musik. Ebenso bei der Recherche in Büchern und im Internet. Manchmal setzt sich diese Musik in meinem Kopf fest und wird zum Soundtrack eines Romans. Noch heute denke ich an „Die Höhle in der Sandgrube“, wenn ich diese CD mit Andenflöten auflege, die ich damals im Sommer 2001 beim Schreiben immer hörte. Wenn ich diese Mucke höre, kommen all die Feelings zu mir zurück, die ich damals hatte. Viele meiner Romane haben diese „Soundtracks“. Macht Laune.
Im Frühling hörte ich zwei CDs:
„The Andean Flutes“ von Joel Francisco Perri.
„Zanaka“ von Jain
Jain ist eine junge Französin, die Musik mithilfe eines Rhythmusgerätes und Gitarre macht. Ich kam durch Zufall zu der Mucke: Einmal im Monat futtere ich was bei McDonalds. Im März lief auf einem Bildschirm ohne Ton Jains neues Video „Come“. https://www.youtube.com/watch?v=KDXOzr0GoA4
Ich war von dem Video so fasziniert, dass ich es zu Hause auf Youtube suchte (und fand). Mir gefielen die ineinandergeschachtelten Mehrfachperspektiven oder wie sie mitten im Bild durch einen „Reißverschluss“ verschwindet. Beim Anschauen gefiel mir auch der Sound. Ich holte mir die komplette CD auf Amazon. Besonders der zweite Titel auf der CD (Heads up) klang so richtig „spacig“, wenn er lief, während ich in den Marsbüchern blätterte, mir die supercoolen Fotos anschaute und die Infos las.
Weil ich dann aus dem Roman „rausfiel“ und erst Ende November wieder mit dem Aufschreiben von Notizen anfing, entstand ein zweiter „Soundtrack“.
Ich hatte eine alte gemischte CD von ARC beim Schreiben der Notizen und dem erneuten Recherchieren in den Marsbüchern laufen. Da war unter anderem ein israelisches Klezmer-Lied drauf. Das suchte ich dann bei ARC-Music in England, wo ich seit Jahrzehnten Ethno-Musik bestelle.
Orderte mehrere CDs mit israelischer Musik und eine mit Andenmusik aus Peru und eine mit chinesischer Folkmusik.
Genau diese Musik dudelt nun ständig, wenn ich Notizen mache, recherchiere oder schreibe.
Gerade in diesem Moment läuft das 3. Lied der CD „Folk Music from Peru“ von Wayne Picchu.
Der Mars ist zurzeit peruanisch. ;-)

Das war jetzt mal ein langer und langweiliger Statusbericht zu meinem Mars-Roman. Wer Lust hat, kann mir hier was drunter schreiben. Argumente für und wider sind jederzeit willkommen. Vielleicht kann ich die in den Roman einbauen.
So war zum Beispiel Charlys Statement im Pool hochinteressant und das hat mich gleich wieder auf neue Ideen gebracht.
Ja, warum sollte man zum Mars? Es kostet viel und es fällt nichts dabei ab.
Aber Menschen sind so. Sie sind in die tiefsten Tiefen der Ozeane getaucht und haben im Ballon die Erde in der Stratosphäre umrundet. Sie gehen zum Südpol und in einen Dschungel. Wir wollen forschen. Wir wollen nun mal Herausforderungen oder wie die Engländer sagen – Challenges.

Ich werde den Roman jedenfalls fertig schreiben. Dann habe ich meine persönliche Marsexpedition. Die im Gegensatz zu Mars One stattfinden wird. Ein reicher britischer Erbe unterstützt das Projekt finanziell mit seinem Milliardenvermögen.


Jo, das war mal mein Schrieb von Dani. Damit kann man vllt besser verstehen, warum ich "Mars First" unbedingt "durchführen" musste. Augenzwinkern

12.05.2017 21:54 Stefan Steinmetz ist offline Email an Stefan Steinmetz senden Beiträge von Stefan Steinmetz suchen Nehmen Sie Stefan Steinmetz in Ihre Freundesliste auf
 
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