Die Dorfbewohner marschierten geschlossen ins Innere des Lehms. Es war Sonntag – Tag der Messe. Sie waren zu nachtschlafender Zeit aufgestanden und hatten sich auf den Weg gemacht. Auf halber Strecke nach Südlehmingen waren die Leute aus Lehmkaul zu ihnen gestoßen. Da war es noch dunkel gewesen.
Themas hasste es. Der Weg ins Zentrum des Lehms war weit und es wurde von ihm erwartet, dass er zu Fuß ging. Als er noch jünger war, hatte er auf den Kamelkarren mitfahren dürfen und nur einen Teil der Strecke laufen müssen. Innerlich murrte er. Die Leute aus Lehmkaul und aus Lehmborn hatten den weitesten Weg bis Lehmberg, wo die Messe abgehalten wurde.
Von Lehmtal im Norden war es im Vergleich ein Katzensprung.
Die Sonne ging im Osten auf. Themas atmete auf. Wenigstens wurde es hell. Es war ekelhaft im Schein der trüben Ölfunzeln über die Dammstraße zu stolpern. Man konnte leicht fehlgehen. Der Sand neben der Straße war trügerisch. Das Lehm war aufgebracht. Wegen Rallie Hoekker. Es war keine gute Idee, die sichere Straße zu verlassen, so lange man nicht sah, wo man hintrat.
Vor Themas marschierten seine Eltern mit Mork und Preta Ärlemon, den Schäfern und Prick Holfer, dem Bürgermeister von Lehmborn. Heuroff Kreml, Bikohl Aderms und Nimber Bardin aus Lehmkaul waren bei ihnen. Die Erwachsenen unterhielten sich über ein Projekt, dass seit einem Jahr in Planung war: Die Errichtung eines neuen Dorfes.
In einem Dorf im Lehm sollten nicht mehr als dreihundert Seelen leben. Wurden es mehr, war es Zeit, ein neues Dorf zu gründen und Familien aus allen Dörfern dort anzusiedeln.
Auf diese Weise war Lehmweiler im Westen des Lehms entstanden. Vierzig Jahre war das her. Nun war es an der Zeit, eine neue Siedlung zu schaffen.
„Wollen wir das neue Dorf im Südwesten gründen?“, fragte Heuroff Kreml. Er war Bronzegießer. „Zwischen Lehmweiler und Südlehmingen? Vielleicht etwas weiter draußen? Dort gibt es Hügel, auf denen man Häuser bauen kann. Das Land ist gut.“
„Das Land ist überall gut, wo das Lehm es für die Menschen gut macht“, hielt Nimber Bardin dagegen. Er musste es wissen. Er war Ackermann und baute rund um Lehmkaul Getreide, Rüben und Kartoffeln an.
„Wir sollten das Land im Osten in Augenschein nehmen“, sagte Nelder Irrlucht. „Im Osten hat es noch keine Siedlung von Menschen. Es ist wildes Lehm. Gutes Land.“
Themas unterdrückte ein Grinsen. Wenn er mit Leuten aus anderen Dörfern sprach, pflegte sein Vater sich äußerst gewählt auszudrücken. Es klang ungewohnt, ihn so sprechen zu hören.
„Was ist im Osten schon?“, fragte Bikohl Aderms. „Nichts als Grasland. Gutes Weideland für die Schäfer. Gutes Futter für Schafe und Kamele.“
„Es hat große Gebiete mit wildem Gestrüpp“, sagte der Vater von Themas. „Das knorrige Holz des Gestrüpps wird gebraucht, um Tonwaren zu brennen.“
Eine Weile ging es hin und her. Themas hörte nur mit halbem Ohr zu. Er verstand nicht, wieso die Erwachsenen sich die Köpfe zerbrachen, wo das neue Dorf gebaut werden sollte. Nichts als sinnloses Geschwafel! Es war egal, was die Leute wollten und welchen Platz sie für gut hießen. Am Ende würde das Lehm bestimmen, wo der neue Ort aufzubauen war. So war es immer gewesen.
„Das Lehm ist alles. Du bist nichts“, ging der Spruch. Das Lehm bestimmte über die Menschen, nicht umgekehrt. Wahrscheinlich würde die Lehma irgendwann eine Vision haben und eine Gruppe von Leuten zu der Stelle führen, die das Lehm als Ort der Neuansiedlung bestimmt hatte. Hügel würden im Sand auftauchen, die dort zuvor nicht gewesen waren. Man würde Häuser bauen und Gärten anlegen.
Themas hörte Heuroff Kreml von dem neuen Dorf schwärmen. Er wusste, dass der Bronzegießer gerne in das neue Dorf übersiedeln wollte. Auch seine eigenen Eltern hatten Interesse bekundet. Bisher hatte Themas sich gewünscht, dass sie in das neue Dorf ziehen sollten. Doch seit er Herzklopfen bekam, wenn er Trischa Banbirk begegnete, war er nicht mehr sicher, ob es ihm gefallen würde, von Lehmborn wegzugehen. Wenn natürlich der Windmüller beschließen sollte, mit seiner Familie ins neue Dorf umzusiedeln, war das eine andere Sache.
„Im Osten wurde reichlich Kupfer und Zinn im Boden gefunden“, sagte Heuroff Kreml. „Ich könnte dort als Bronzegießer arbeiten, genau wie in Lehmkaul.“
Bronze, dachte Themas. Alles im Lehm ist aus Bronze. Es gibt fast kein Eisen.
Im Lehm wurden sämtliche Metallgegenstände aus Bronze gegossen, buchstäblich alles war aus der Legierung aus Kupfer und Zinn gemacht: Pflugscharen, Messer, Gabeln, Löffel. Hacken, Pickel, Sensen und Sicheln. Hammer, Meißel, Schlösser, Scharniere und Nägel. Fischfanghaken, Glocken, Gußbilder, Türgriffe und Beschläge. Trommeln und Luren, Dreibeinkessel, Töpfe, Pfannen und Kerzenleuchter. Gürtelschnallen, Laternen und Schaufeln, Gartenwerkzeuge und Knöpfe.
Alles wurde aus Bronze gemacht.
Es gab kein Eisen im Lehm. Eisen musste von draußen eingeführt werden und galt als heilig.
Heilig, dachte Themas. Ausgerechnet! Er musste daran denken, dass die Gittertore unter den Treppen aus Eisen bestanden. Sollte das bedeuten, dass „die-unter-den-Treppen“ hinter heiligen Gittern lebten? Allerdings waren auch die Arm- und Fußreifen der Priester und der Lehma aus Eisen.
Sonst gab es praktisch nichts aus Eisen im Lehm. Eine Ausnahme stellten die feinen Nähnadeln aus dem Draußen dar. Sie waren erlaubt. Seit langem schon. Weil sie einfach besser waren, als die groben Nadeln aus Bronze.
Es war hell geworden. Themas sah in der Ferne Südlehmingen auftauchen. Er erkannte die Karawane der Dorfbewohner. Sie würden diese Leute in einer halben Stunde auf dem breiten Hauptweg treffen und mit ihnen zusammen weiterwandern zum Mittensee und daran vorbei nach Lehmberg.
Themas dachte über die Stahlnadeln nach, die die Leute im Lehm zum Nähen ihrer Kleidung benutzten. Wann war dieser Handel wohl aufgekommen? Die Gemeinschaft lebte seit Jahrhunderten im Lehm und als sie vor vielen Jahren hier angekommen waren, gab es im Draußen nichts als riesige, undurchdringliche Wälder. Die Leute aus dem Draußen waren erst später gekommen, um das Holz der Wälder zu nutzen.
Vorher hatten die Lehmleute das Holz für ihre Tonbrennerei und die Bronzegießerei im Wald draußen selbst schlagen müssen. Heutzutage handelte man das Holz von den Außenstehenden ein. Man tauschte Wolle und Dachziegel ein. Die Ziegel aus dem Lehm waren von besonders guter Qualität und sehr gefragt. Auch Tonwaren wurden in Landsweiler draußen vor den Grenzen des Lehms verkauft und natürlich der berühmte Rötel des Lehms, der allen anderen Rötelsorten im Königreich Bayern überlegen war.
Sowohl Rötel als auch Ton für die Tonbrennerei gingen nie aus. Das Lehm erneuerte sich ständig und brachte Nachschub hervor. Es war immer genug da, um mit den Menschen im Draußen Handel zu treiben. Die im Draußen zahlten für die Waren mit Holz und anderen Dingen, manchmal aber auch mit Münzen. Münzen gab es im Lehm nicht. Jeder gab von dem, was er hatte, an die ab, die etwas brauchten. Man tauschte untereinander Dinge, Vorräte und Arbeitsleistung. Wurde ein Haus gebaut, halfen alle mit.
Themas fand die Münzen aus dem Draußen interessant. Jede Münze stand für einen festen Wert. Dafür konnte man Dinge und Arbeit einhandeln. Für so und so viele Münzen erhielt man einen Sack Getreide oder einen Klafter Holz. Man konnte, wenn es nötig war, ein ganzes Haus im Beutel mit sich tragen und es irgendwo für die Münzen errichten lassen. Das faszinierte ihn.
Er kam an einem Kamelkarren vorbei. Jemand hopste von der hinteren Kante herunter direkt neben ihn. Es war Trischa Banbirk. Die Dreizehnjährige war eine Weile heimlich auf dem Karren mitgefahren. Sie grinste ihn verschwörerisch an: „Ich habe auf die kleine Yldra von den Hohlgrims aufgepasst.“
Themas grinste zurück.
„Oh! Blumen!“, rief Trischa. Sie sprang vom Rand der breiten Dammstraße geradewegs ins Lehm und eilte zu einem kleinen Hügelchen, auf dem Gras wuchs. Blumen blühten im Gras. Das Mädchen pflückte einige und steckte sie sich ins braune Haar.
Themas musste tief durchatmen. Als Trischa einfach so vom Damm gesprungen war, hatte sich sein Magen zusammengezogen. Der Sand neben der Straße wirkte unsicher. Er wäre an dieser Stelle nicht ins Land hinein gelaufen. Aber Trischa hatte den Weg durch den Sand erkannt und war Untiefen mit traumwandlerischer Sicherheit ausgewichen. Trischa war eine sehr gute Wegespürerin.
Das Lehm war groß und trügerisch. Man musste die Pfade kennen, die sich mit den Jahreszeiten veränderten. Wo heute ein Fußweg war, konnte morgen schon ein Bach fließen. Man brauchte ein Auge für das Lehm. Kleine Kinder unter sieben Jahren verließen die Dörfer nur in Begleitung. Sie mussten erst lernen, unsichere Stellen unter dem scheinbar harmlosen Sand zu erkennen und sumpfige Plätze zu meiden. Selbst dort, wo der Sand fest war, konnte sich ein Schlund in die Tiefe öffnen, bereit einen Unvorsichtigen zu verschlingen.
Von links näherte sich eine andere Dammstraße. Die Karawane aus Südlehmingen stieß zu ihnen. Es gab ein großes Hallo. Alle mischten sich und man führte angeregte Gespräche. Die alle zwei Wochen stattfindende Messe im Zentrum des Lehms war eine hochwillkommene Möglichkeit des Gedankenaustausches.
Man sprach über das neue Dorf und hier und da fielen leise Bemerkungen über Rallie Hoekker.
Themas spürte die Unruhe der Menschen. Die Angst ging um. Was, wenn das Lehm erzürnt war? Wenn es ein Sühneopfer verlangte? Dergleichen war in der Vergangenheit oft geschehen. Die Leute sprachen darüber. Ihre Stimmen waren leise und gedämpft.
Was, wenn das Lehm von jedem Dorf einen Zweitling verlangt?, überlegte Themas.
Würde sein Zweitling erwählt werden? „Das-unter-der-Treppe“ war so alt wie er: Vierzehn Jahre. Noch zwei Jahre und Themas würde kein Kind mehr sein. Nur Kinder gingen ins Lehm. So oder so war die Zeit seines Zweitlings abgelaufen. Lange würde er nicht mehr da sein.
Der Gedanke gefiel ihm nicht. Er verursachte Bauchschmerzen. Er wusste, dass er nicht über „das-unter-der-Treppe“ nachdenken sollte und dass er auf keinen Fall geschwisterliche Gefühle für „es“ entwickeln durfte, aber Themas konnte nichts dafür. Unter der Treppe lebte kein „es“. Dort war sein Zwillingsbruder eingesperrt, ein namenloses Wesen in Lumpen, dazu ausersehen, dereinst ins Lehm zu gehen als Gabe an das Lehm.
Im Lehm gab es überdurchschnittlich viele Zwillingsgeburten. Das hatte Tante Brilla ihm hinter vorgehaltener Hand erzählt. „Das Lehm richtet es so ein, dass jede Frau mindestens einmal im Leben Zwillinge gebiert“, hatte sie erzählt. „Manchmal sogar zweimal. Das Lehm will die Zweitgeborenen. Das Lehm will Opfer.“
Themas war ein Zwilling. Er war als Erster geboren worden. Nur deshalb lebte er ein normales Leben. Die Zweitgeborenen durften das nicht. Sie landeten nach dem Abstillen in den Verliesen unter den Treppen. Sie gehörten dem Lehm. Sie waren des Lehms.
Es war purer Zufall, dass ich als Erster geboren wurde, dachte er, während er neben Trischa herlief. Er warf dem Mädchen einen Seitenblick zu. Auch Trischa war die Erstgeborene von Zwillingen. Auch bei den Banbirks lebte ein Zweitling unter der Treppe, ein Mädchen das aussah wie Trischa aus dem Gesicht geschnitten, ein Mensch ohne Namen, unbeachtet und eingesperrt.
Das Lehm war gut zu seinen Menschen. Es gab ihnen alles, was sie zum Leben brauchten. Es machte die Erde der Gärten und Äcker fruchtbar. Es ließ Gras sprießen, damit die Schafe und Kamele Nahrung hatten und gute Wolle gaben. Es ließ Wasser überall hin fließen. Es schenkte den Menschen Ton für die Tonbrennerei und Kupfer und Zinn für die Herstellung von Bronze. Das Lehm schenkte Feuerholz und Ziegel zum Häuserbau. Es sorgte für gutes Wetter. Im Sommer wurde es nie zu heiß und die Winter waren milde. Es fror nie im Lehm. Keine bösartigen Fremden konnten das Lehm betreten, um über die dort lebenden Menschen herzufallen. Das Lehm schützte seine Menschen.
Doch dafür erwartete es Gegenleistungen. Es erwartete Gehorsam und Opfer. Es erwartete, zu bekommen, was ihm zustand. Die Zweitgeborenen gehörten dem Lehm. So war es immer gewesen, so würde es immer sein. Manchmal musste jedes Vierteljahr ein Zweitling ins Lehm gehen, manchmal nur einmal im Jahr. Das Lehm gab seine Forderungen über die amtierende Lehma an die Menschen weiter.
Die Lehma hatte Visionen, die ihr den Willen des Lehms aufzeigten.
Sie kamen zum Mittensee im Zentrum des Lehms. Sie passierten das große Gewässer an seinem westlichen Rand. Themas sah das Dorf Lehmingen weiter im Osten am Ufer des Sees liegen. Er erkannte Fischerboote. Sie lagen vertäut im Hafen. Themas fand es schade. Er sah die Boote nur einmal im Jahr unter Segeln, wenn alle Lehmleute in Lehmingen zusammenkamen, um zu feiern. Jedes Mal war er von den schnittigen Booten fasziniert, die mit ihren hellen Segeln scheinbar mühelos über das Wasser glitten.
Es war sein liebster Berufswunsch, später einmal Schäfer zu werden, aber der Mittensee lockte ihn auch. Themas schaute Trischa an, die neben ihm herlief. Er stellte sich vor, mit ihr zusammen auf einem Segelboot über den riesigen See in der Mitte des Lehms zu fahren.
Trischa trug einen Rock aus Mischgewebe. Leinen war mit Wollfäden zu einem festen Stoff verwoben worden. Der Rock hatte ein Karomuster aus hellen Beigetönen des Leinens und unterschiedlich dunklen Brauntönen der Wolle der Schafe. Als Oberteil trug Trischa eine Häkelweste über einem einfachen Leinenleibchen. In die Weste war auch die rötliche Wolle der Kamele eingearbeitet.
Im Lehm gab es keine Farben. Es war gegen das Gesetz. Kleidung zu färben galt als Hochmut. Erlaubt waren nur die natürlichen Tönungen der Schaf- und Kamelwolle und das helle Beige des Leinenstoffs. Themas war gespannt auf seinen ersten Besuch im Draußen. Tante Brilla hatte ihm erzählt, dass die Leute in Landsweiler bunte Kleidung trugen. Themas konnte es sich kaum vorstellen. Grüne Hosen, rote Hemden, blaue Röcke, buntgemusterte Mädchenkleider. Er versuchte sich Trischa in einem roten Rock mit blauer Bluse vorzustellen. Er brachte es nicht fertig.
In der Ferne läuteten Glocken. Es waren die Glocken von Lehmberg nördlich des Mittensees. Sie riefen die Gläubigen des Lehms zusammen, um die Messe zu feiern. Themas sah das hohe Kliff aus dem Lehm aufragen. Dort befand sich die heilige Höhle, in der die Priester lebten. Vor der Höhle würde die Messe abgehalten werden.
Einmal war Themas mit Trischa und seinen Freunden Imriff, Mirkus und Fitchell während der Feiertage im Sommer auf das Kliff hinaufgestiegen. Sie hatten am Rand des roten Felsens gestanden und die Leute tief unter ihnen hatten ausgesehen wie Ameisen. Sie hatten sehen können, wie groß das Lehm war. Es erstreckte sich nach allen Seiten rund fünfundzwanzig Kilometer weit, was bedeutete, dass es einen Durchmesser von fünfzig Kilometer hatte.
Alles war rot wie Lehm, rot wie Ton. Nur die Pflanzen waren grün und der Mittensee schimmerte blau in der roten Einöde. Sie sahen die Herden der Schäfer weiter draußen im Heidekrautland, wo sie auf ihre Menschen warteten, die zur Feier gegangen waren und sie erkannten am Horizont die einzelnen Dörfer und weit, weit in der Ferne den Rand des Lehms, dort wo der dichte Wald begann.
Auf dem See kreuzten Fischerboote. Vom Kliff aus sahen sie aus wie Kinderspielzeuge. Die Fernsicht war gut, aber oben gab es nichts zu sehen. Über dem Lehm lag ständig eine diffuse Nebelschicht. Von Onkel Jidler wusste Themas, dass der Himmel im Draußen meistens vollkommen klar war. Er war so blau wie der Mittensee und dicke, weiße Wolken segelten über die Bläue.
Das war, als Onkel Jidler und Tante Brilla noch zur Gemeinschaft gehörten. Sein Onkel war regelmäßig mit der Handelskarawane nach draußen gegangen, um Handel mit den Außenstehenden zu treiben. Er hatte Themas oft vom Draußen erzählt.
Und eines schönen Tages waren Jidler und Brilla Lerong verschwunden. Themas durfte ihre Namen nur noch in Gedanken aussprechen. Niemand im Lehm sprach über die beiden.
Themas wusste warum: Sie waren dem Lehm entkommen. Denn ihre Kleider waren nicht eines Morgens an eine Dammstraße gespült worden, wie die von Rallie Hoekker. Das Lehm hatte sie nicht erwischt. Den Lerongs war die Flucht geglückt, mitsamt ihren Zwillingen.
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