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Stefan Steinmetz
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Dabei seit: 10.02.2006
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Der Elfenmacher(16) Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

„Sieh sich einer diese Schweinerei an!“ Befriedigt zeigte Stephan auf Kolbes Garage. Die ersten Module waren montiert. Er und Georg hatten ordentlich geschuftet. Sie hatten Löcher gebohrt und die Haltewinkel in der Wand verschraubt. Darauf hatten sie die Module Stück für Stück aneinander gebaut. Ganz links gab es eine Plattform mit einer Tür aus Holzrahmen und Hasendraht. Dann führte ein schräges Brett mit hölzernen Querlatten bergauf und gleichzeitig hinten an der Wand eines bergab. Auf zwei Stockwerken erstreckten sich – mal ansteigend, mal abwärts führend die Brettermodule. Vorne waren sie mit Hasendraht abgesichert, damit keine unvorsichtige Meersau abstürzen konnte. Manche hatten Türchen, die man mittels Riegeln sichern konnte. Es gab Holzhäuschen mit rundem Eingang und runden Fensteröffnungen. Kleine Treppchen führten aufs Dach.
„Meerschweinchen hocken gerne etwas erhöht“, erläuterte Stephan. „Sie mögen Liegeplätze auf dem Dach.“
Es gab Pappröhren zum Durchkrabbeln und Heuhaufen und Stellen mit Wassergefäß und Futterschüsselchen.
Polly und Dunja waren ganz aus dem Häuschen. Sie starrten die Schweinerei an wie das achte Weltwunder. Ständig fanden sie neue Attraktionen.
Sandra Kolbe und Eugen Niedermeyer standen ebenfalls auf dem Rasen und betrachteten das Bauwerk.
„Dabei ist das erst der Anfang“, meinte Stephan. Er freute sich, dass Polly so hin und weg war. Die Freude des Mädchens tat ihm gut.
„Los, wir holen die Meerschweinchen!“ rief Polly. Sie und Dunja rannten barfuß über den Rasen zu Sir Henrys engem Drahtkäfig, in dem ihm momentan Sir Arthur Gesellschaft leistete.
Sandra stand neben ihrem Mann und schaute zu, wie die Mädchen die Meerschweinchen in die Schweinerei setzten. Kaum drin, begannen die zwei befellten Edelmänner, das neue Etablissement neugierig zu erkunden. Dabei knotterten und quiekten sie leise. Auf und ab ging es. Jedes Häuschen wurde inspiziert und durch jedes Rohr wurde gekrochen. Am Futterplatz nahmen die beiden Meereber einen Imbiss zu sich. Dann verzog sich Sir Arthur in ein Häuschen und schaute aus dem runden Fenster heraus. Sir Henry lockte ihn wieder heraus und sie setzten den Erkundungsgang fort.
Polly und Dunja stellten sich auf die Zehen, um zuzuschauen, wie die Meerschweinchen den höchsten Punkt im Hindernisparcours erklommen. Der Leutnant duckte sich und leckte Pollys nackte Fußsohlen. Das Mädchen quiekte laut: „Leutnant, nein! Iieks! Das kitzelt!“
Sandra lächelte. „Sobald es einigermaßen warm ist, läuft Polly barfuß“, sagte sie zu Stephan. „Dann sind ihr praktisch keine Schuhe an die Füße zu bringen.“
Stephan betrachtete die Meersäue. Er wandte sich an Polly: „Sag mal, Polly, meinst du es in letzter Zeit vielleicht ein bisschen zu gut mit dem Kraftfutter? Mir will scheinen, dein Sir Henry hat sich zu einem recht gewichtigen Gentleman entwickelt.“
„Er ist tatsächlich ein bisschen dick geworden“, meinte Polly. Sie kraulte den Leutnant und schaute gleichzeitig den Meerschweinchen zu, die kreuz und quer durch den Hindernisparcours sausten. „Das kommt von dem viel zu engen Käfig. Da drin kann er nicht richtig rennen. Es ist zu wenig Platz. Na, jetzt hat er ja Bewegung. Kommt der Käfig später unten dran?“
Stephan nickte: „Ja. Sobald eine Etage tief genug in Richtung Boden führt, baue ich einen seitlichen Eingang an deinen Käfig. Den stellen wir dann ganz unten auf und leiten eine Röhre hinein, die vom letzten Modul abwärts führt. Auf die andere Seite der Garage würde ich noch so ein Dingens aufstellen. Dann kann Sir Henry sich je nach Sonnenstand und Lust und Laune aussuchen, wo er grasen möchte. Zwei Käfige sind besser als einer. Den zweiten bau ich dir natürlich.“
Polly kam zu ihm gesaust und flog ihm in die Arme: „Danke, Stephan! Du bist lieb!“
Vorne an der Gartenpforte rief jemand. Sofort sauste der Spitz los und machte Meldung. Es war der Postbote: „Drei Briefe und eine Wurfsendung für Kolbe.“ Als er Stephan sah, zog er einen Umschlag aus seiner Umhängetasche: „Für Sie habe ich auch was, Herr Harrer. Scheint eine Rechnung zu sein.“
Es war eine.
„Von Klima & Elektro Spängler“, sagte Stephan. „Trari-Trara, die Rechnung für die Klimaanlage ist da. Ich fahr los und bezahle sie. Da kaufe ich auch gleich Holzkohle. Ich habe nicht mehr viel.“
„Nimmst du mich mit?“ fragte Eugen. „Die haben im neuen Prospekt einen Bausatz für einen Komposter. Den würde ich mir gerne mal ansehen. Im Moment möchte ich nicht gerne selber fahren. Ich habe mir im Keller das Knie angestoßen. Das tut gemein weh. Ich weiß nicht, ob ich damit die Kupplung gescheit treten kann.“
„Nicht nötig, werter Bienerich.“ Stephan verbeugte sich: „Darf ich Sie zu einer gemeinsamen Fahrt in meiner Droschke einladen?“
Eugen lächelte: „Aber allergernst, mein Lieber. Ich danke von ganzem Herzen.“
Polly kam angesaust: „Dürfen wir mit? Bitte!“
„Von mir aus“, meinte Stephan. „Aber der Leutnant bleibt hier. Der kann auf die Schweinerei aufpassen.“
Sie liefen los. Polly und Dunja hopsten barfuß übers Pflaster. Stephan und Eugen kamen in gemäßigterem Tempo hinterdrein. Eugen schaute zur Seite auf Stephans Beine. Er grinste übers ganze Gesicht: „Wir bieten vielleicht einen Anblick! Die humpelnden Zwillinge!“
„Die beiden Humpelstilzchen von Rhensach“, sagte Stephan lachend. Er schaute den davonflitzenden Mädchen hinterher und betrachtete ihre schmalen Beine. Seit er das mit der Pädophilie gelesen hatte und wusste, dass er nicht neben der Spur lief, fühlte er sich ausgesprochen wohl.

In Achen bezahlte Stephan die Rechnung für seine Klimaanlage. Danach überfielen sie den Markt von Spänglers. Sie begutachteten Gartenzwerge und Fantasietiere aus Steinguss für den Garten, Gartengeräte und schließlich die Bausätze, auf die Eugen es abgesehen hatte. Es waren vorgefertigte Bretter mit Halteklammern. Die brauchte man zuhause nur noch zusammenzustecken und schon hatte man eine luftige Kiste, in der man Gemüseabfälle und alles mögliche kompostieren konnte.
Der Bienerich erstand gleich zwei Bausätze. „Die stelle ich heute noch auf.“ Er schaute Stephan an: „Du denkst doch dran, dass wir übermorgen bei mir grillen?“
„Sicher doch“, antwortete Stephan. „Morgen kommen die Schienen für meine Feldbahn. Mal sehen, ob Domik aufkreuzt. Versprochen hat er es. Dann verlegen wir die ersten Gleisbögen.“ Er begutachtete die vorgefertigten Komposter. Er entschied, keinen zu kaufen.
„Ich baue die Dinger selber“, meinte er. „Selbermachen macht mehr Spaß.“ Immer wieder schaute er den beiden Mädchen nach, die überall im Markt herum sausten. Bei den Springbrunnen tauchten sie die bloßen Füße ins Wasser und kreischten, weil es eiskalt war. Stephan lächelte in sich hinein.
Alles normal, Herr Harrer. Alles im grünen Bereich. Zwei hübsche Mädchen, die sich ihres Lebens erfreuen. Die kannst du ruhig anschauen. Ist nichts dabei, Knarri.
Er holte noch einige Säcke Holzkohle. Dann machten sie sich auf den Rückweg.
Der Mann, der sie die ganze Zeit aus einer Ecke des Marktes heraus beobachtet hatte, war ihnen nicht aufgefallen. Nun stand dieser Mann am Ausgang des Marktes und schaute den davonbrausenden Auto nach.
„Der Lottomann“, murmelte der Mann. „Der Lottomann, der aus Runsach verschwand.“ Er spielte mit einem Ende seines Schnurrbartes. „Sieh an! Der Lottomann! Mit zwei kleinen Mädchen. So, so.“

24.02.2015 17:26 Stefan Steinmetz ist offline Email an Stefan Steinmetz senden Beiträge von Stefan Steinmetz suchen Nehmen Sie Stefan Steinmetz in Ihre Freundesliste auf
 
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